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Die AFVD Bundesversammlung tagte am 04.03.2017 in Frankfurt am Main. Die Delegierte der Landesverbände nahmen die Rechenschaftsberichte von Präsidium und Gesamtvorstand entgegen und trafen in große Einmütigkeit die Richtungsentscheidungen für die Zukunft.
Rückblick und Leistungsbilanz
In dem Rechenschaftsbericht des Präsidiums führte AFVD Präsident Robert Huber für das Präsidium aus, daß das Jahr 2016 in vielen Dingen ein Jahr des Umbruchs und der Konsolidierung war. Größere Turniere wurden nicht beschickt. Internationale Großveranstaltungen nicht durchgeführt.
Somit lag der Schwerpunkt auf der inneren Organisation, dem Tagesgeschäft und dem Stellen von Weichen für die Zukunft.
Im internationalen Bereich gab es mehrere einschneidende Ereignisse:
– Mit der IFAF Europe wurde der Europaverband unter Beteiligung von 23 der 40 Nationalverbände in Europa wieder gegründet. Dabei repräsentieren diese 23 Verbände etwa 80% aller Einzelmitglieder, die in Gesamt-Europa den Footballsport betreiben,
– In der IFAF nahmen 54 von 103 Mitgliedsverbänden an dem Wahlkongreß der IFAF teil und bestätigten einvernehmlich den Vorstand.
Somit hat sich die überwältigende Mehrheit der American Football Nationalverbände sowohl in Europa, als auf Weltebene sowohl für eine Organisation, als auch eine Administration entschieden. Letztlich stellen demokratisch zusammengekommene Mehrheiten Mehrheiten dar und sind damit auch Realitäten, die sich auch nicht dauerhaft verleugnen lassen.
– In der ECA konnte die Anzahl der Mitgliedsverbände auf 18 gesteigert werden. Somit ist man auch dort auf einem guten Weg.
– Die IFC konnte das Mitgliedschaftsabkommen mit der WDSF verlängern und ist weiter Mitglied in einem IOC anerkannten Weltsportverband.
Auf nationaler Ebene konnten German Bowl und GFL sich sehr positiv im Zuschauerbereich entwickeln. Die GFL hatte 39% mehr Zuschauer als in der Vorsaison. Beim German Bowl waren die guten Karten schon im Vorverkauf abgesetzt. Eurosport konnte fast drei Mal so viele Zuschauer wie noch vor zwei Jahren zählen.
Hier scheint es, als gebe es positiven Rückenwind für die GFL und damit auch den AFVD.
Ein Schwerpunkt war die Organisation und Durchführung der Deutschen Meisterschaft Cheerleading und des German Bowls, sowie die Planung und Vorbereitung der EM 2018 in Deutschland.
German Bowl
Ein wichtiges Ereignis war die Veranstaltung des German Bowls XXXVII in Berlin. Dieser wurde mit Eurosport erneut auf einem frei empfangbaren nationalen Sender plaziert.
Mitgliederentwicklung
Die Mitgliederzahlen stiegen auf nunmehr 55.000 Einzelmitglieder an. Tendenz weiter positiv.
Dies auch eine Beweis der wertvollen Arbeit der Mitgliedsorganisationen in der Jugend, dem Cheerleading, Frauen-Football, Flag-Football und Freizeit- und Breitensport.
Finanzen geordnet
Vizepräsident Finanzen Thomas Meyer konnte der Bundesversammlung von einer soliden finanziellen Lage berichten. Aufgrund der in 2015 beschlossenen solidarischen Erhöhung der Mitgliedsbeiträge und auch steigender Vereinszahlen, konnte der AFVD die Einnahmen aus Mitgliedsbeträgen steigern. Die Erträge aus dem German Bowl blieben auf hohem Niveau stabil. Im Bereich Internationaler Transfers führt die rege Wechseltätigkeit nach Deutschland vor allem in die GFL und GFL 2 dazu, das hier inzwischen für den AFVD substantielle Einnahmen erzielt werden können.
Auf der Ausgabenseite investierte der AFVD neben den üblichen laufenden Ausgaben in 2016 in die Verbandsinfrastruktur. Nach der Grundsanierung des Haus des Deutschen Sportes II in Frankfurt am Main, dem Verwaltungssitz des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), wurde die Fläche der AFVD Geschäftsstelle erweitert. Entsprechend wurden auch die Personalausgaben aufgestockt.
Die Bundesversammlung entlastete Präsidium und Gesamtvorstand einstimmig für das Geschäftsjahr 2016.
Aus der Finanz- und Stellenplan 2018 wurde einstimmig genehmigt.
Neubildung der Spielbereiche
Die Bundesversammlung beschloß weiter einen Neuzuschnitt der Spielbereiche gemäß §31 der Satzung:
1. Es werden die folgenden Spielbereiche gebildet (§31 AFVD Satzung):
a. Nord: Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
b. Ost: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
c. West: Nordrhein-Westfalen
d. Mitte: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
e. Süd-West: Baden-Württemberg
f. Süd: Bayern
2. Die Zuständigkeit der Spielleitenden Stellen ist:
a. Spielleitende Stelle Nord: Spielbereiche Nord, Ost und West
b. Spielleitende Stelle Süd: Spielbereiche Mitte, Süd-West und Süd
Satzungsänderungen:
Die Bundesversammlung änderte die Satzung dahingehend, daß in Zukunft auch elektronische Zustellungen für Gremieneinladungen und Protokollversand möglich sind.
Cheerleading:
Großen Raum nahm die Grundsatzdiskussion zum Thema Cheerleading im deutschen Sport ein.
Die Mitgliederversammlung des DOSB hat am 03.12.2016 den Aufnahmeantrag einer weiteren Organisation für Cheerleading in den DOSB einstimmig abgelehnt. Nichts desto trotz ergibt sich die Notwendigkeit einer Positionierung des Gesamtverbandes zu diese Thematik. Hierzu beschloß die Bundesversammlung einstimmig ein Positionspapier, das auch noch den Bundescheerleadertag beschäftigen wird.
Der AFVD versteht sich seit seiner Gründung im Jahr 1982 als der Verband, der neben der Sportart American Football weitere Sportarten wie u. a. Cheerleading, Flag Football, Australian Football und Beach Football betreibt. Cheerleading ist ein integraler Teil des Verbandes und der Football-Bewegung in Deutschland.
Dabei ist Cheerleading ein Sammelbegriff für verschiedene Sportarten und Disziplinen wie dem „klassischen“ Cheerleading , CheerDance, Sideline-Cheer, Sideline ShowDance, FreeStyle, Modern Dance und Urban Dance.
Sideline- Cheer ist dabei die Wurzel des Cheerleadingsports, da sich aus dieser Disziplin seit 1898 alle anderen entwickelt haben.
Zur Umsetzung der Positionierung bedarf es zeitnaher strategischer, effizienter Maßnahmen.