Im Mittelpunkt der Bundesversammlung des AFVD am 19. November in Frankfurt am Main standen die Rücktritte des bisherigen Präsidiums sowie die Neuwahl der Führungsspitze des deutschen Football-Verbandes. Diese wurden infolge des von neun Landesverbänden eingereichten Abwahlantrags auf die Tagesordnung gesetzt. Vom alten Präsidium waren lediglich Jan Bublitz und Thomas Meyer anwesend und leiteten die Sitzung bis zur Wahl des neuen Präsidiums für zwei Jahre. Robert Huber und Uwe Talke waren nicht anwesend. Josef Andres war bereits vor der Sitzung zurückgetreten.
Neben den Personalentscheidungen gab es aber auch Sachthemen zu diskutieren.
Damit der AFVD weiterhin handlungsfähig bleibt, wurde der Haushaltsplan für 2023 unter dem Hinweis beschlossen, dass das neue Präsidium sich einen Überblick über die Finanzsituation des AFVD verschaffen muss, um dann ggf. über einen eigenen Plan bei der im Februar geplanten außerordentlichen Bundesversammlung abstimmen zu lassen.
Auf Nachfrage der Landesverbände, wann die garantierte Summe für die Vergabe der Austragungsrechte des German Bowls an die GFS GmbH (alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer Robert Huber) in Höhe von 50.000 EUR an den AFVD ausgeschüttet wird, mussten die Landesverbände erfahren, dass der Vertrag im August vom Präsidium angepasst wurde. Somit verzichtet der AFVD auf die garantierte Einnahme und ist am wirtschaftlichen Misserfolg der Veranstaltung jetzt leider beteiligt. Das führte in der Sitzung zu heftigen Diskussionen und großer Empörung, da diese Entscheidung den Landesverbänden vorenthalten wurde.
Dementsprechend wurde der Bericht der beiden Kassenprüfer, die die Prüfungen durchgeführt hatten, aber ebenfalls nicht anwesend waren, vom dritten Kassenprüfer Christof Ferling vorgetragen. Obwohl der Bericht den Delegierten eine Entlastung für die Jahre 2021 und bis Oktober 2022 empfahl, verweigerten diese dem Präsidium die Entlastung mit einer großen Mehrheit. Christof Ferling hat nochmals betont, dass die Kassenprüfer nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten bei der Kassenprüfung haben. Vorschläge des Landesverbandes Hamburg, das Prüfungsmandat auszuweiten, haben in der Vergangenheit keine Mehrheit gefunden. Weitere Nachfragen zu der Finanzsituation, konnten vom anwesenden Vize-Präsident Finanzen Thomas Meyer nur ungenügend oder gar nicht beantwortet werden.
Der vom Präsidium vorgelegte Kooperationsvertrag zwischen dem AFVD und dem CCVD wurde in dieser Form nicht verabschiedet. Das neue Präsidium hat den Auftrag erhalten, mit dem CCVD erneut ins Gespräch zu gehen. Der vom Präsidium gestellte Antrag, eine eigene Good Governance Richtline in der Satzung zu verankern, wurde befürwortet. Als erste Beauftragte für Good Governance wurden von der Bundesversammlung Udo Römer sowie Josha Jost aus dem Landesband Rheinland-Pfalz gewählt.
Die Sitzung wurde mit der Vorstellung geschlossen, mit welcher Priorisierung das neue Präsidium die anstehenden Aufgaben in Angriff nehmen wird.
Quelle: AFVD